Kunst und Vorurteil – Eine Kunst-Aktion mit Kindern und Künstlern

Das Projekt

Im Zentrum des Projektes steht die kritische und differenzierte Auseinandersetzung mit dem Begriff „Vorurteil“. Dies soll in Form eines Dialogs zwischen Ethnolog_innen, Künstler_innen und Kindern für die Öffentlichkeit umgesetzt werden. Dabei bringen die Ethnolog_innen ihr spezifisches Wissen ein und möchten den Künstler_innen und Kindern Anregungen für die Gestaltung von künstlerischen Objekten zum Vorurteil geben. Daraus soll im Rhein-Neckar-Kreis eine Ausstellung entstehen.
Die Idee zu diesem Projekt ist im Zuge des Intensiv-Seminars „Interkulturelles Lernen aus interdisziplinären Blickwinkeln“ von ikulE e.V. entstanden.

Zum Begriff des Vorurteils innerhalb seiner gesellschaftlichen Konzeption

Das Vorurteil ist ein soziales wie auch kulturelles Phänomen. In seiner gängigsten Erscheinung kann es sich gegen kulturelle Eigenheiten, aber auch gegen soziale Stellungen richten. Es kann bewusst vorhanden sein und sich in Rassismus ergießen. Es kann aber auch latent vorhanden sein und sich lediglich in Missgunst auftun. Sie nehmen also eine Art Standpunkt im Denken des Menschen ein. Damit werden Vorurteile kognitiv wichtig, denn sie sind Bestandteil der ökonomischen  Informationsverarbeitung im Gehirn, innerhalb dessen Urteile gebildet werden. Wie Begriffe erleichtern sie das Bewerten einer neuen Situation. Sie bringen uns aber auch dazu, Situationen zu überdenken und sie neu zu bewerten. Dies führt zu einem Abbau des Vorurteils (es wird zu einem Urteil), jedoch auch zur Schaffung eines neuen. Es wird ersichtlich, dass das Vorurteil nicht ein Begriff ist, der aus dem Denken der Menschen herausgeschnitten werden soll oder gar muss. Ein Leben ohne Vorurteile ist undenkbar. Deswegen muss mit diesem Begriff mit umso mehr Bedacht umgegangen werden.

Ziel

Das Vorurteil als Denk- und Handlungsweise betrifft einen Jeden von uns; es trifft uns in der Begegnung mit unserem Nachbarn, der „anders“ ist, im Versuch der sozialen Öffnung von Stadtteilen oder in aktuellen Debatten um Integration. Somit sollte das Thema immer im Gespräch bleiben. Jedoch muss ein Gespräch nicht verbal vollzogen werden. Viel eindringlicher kann es sein, wenn Bilder – ohne Worte – sprechen.
Es geht uns darum, den kognitiven „Steinbruch“ der Vorurteile in Angriff zu nehmen, und langsam „abzubauen“. Beginnen wollen wir mit dem Vorurteil gegen die Vorurteile. Der Facettenreichtum und die Potenz des Begriffes sollen ins Bewusstsein kommen. Ziel des Projektes ist es, mit professionellen Künstler_innen und einer Schulklasse aus dem Raum Rhein-Neckar eine Ausstellung zum Thema „Vorurteil“ aufzubauen und durchzuführen.

Zielgruppe

In der Durchführung des Projektes sind Künstler_innen und Schüler_innen angesprochen. Die Vernissage soll in der Werbung, wie auch in Aufbau und Durchführung, den „Jedermann“ ansprechen.

Aufbau

Das Projekt gliedert sich in drei Phasen:

  1. Zunächst werben wir Künstler_innen im Raum Rhein-Neckar an, die gegen eine gemäß der Projekt-Förderung angemessene Vergütung je 1 – 3 Kunstwerke anfertigen bzw. zur Verfügung stellen sollen. Zeitgleich wird eine Grundschulklasse gesucht, die gegen „einen Zuschuss“ in die Klassenkasse ebenfalls an dem Projekt teilnimmt Um unser Projekt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist eine Ausstellung sowie die Darlegung weiterer Hintergründe unseres Projektes innerhalb der Langen Nacht der Museen im Rhein-Neckar-Kreis geplant.
  2. Mit den beworbenen Künstler_innen soll ein Workshop zum Thema „Vorurteil“ abgehalten werden. Der Workshop soll die Vernetzung der Künstler_innen untereinander, aber auch die Zusammenarbeit mit den Ethnolog_innen fördern. Nach dem Workshop ist für die Künstler_innen eine „kreative Phase“ von sechs Monaten geplant, in denen sie ihre Ideen umsetzen können. Im selben Zeitraum soll dazu mit der Schulklasse in Individual- und Gruppenarbeit gestartet werden. Diese Phase erstreckt sich ebenfalls über sechs Monate.
  3. Schließlich soll die Ausstellung in einem entsprechenden Raum präsentiert werden und zur Besichtigung frei stehen.

In der Organisation der Ausstellung sind Verträge wie auch die Copyrights der Künstler_innen mit einbezogen.

Zum Projekt-Flyer bitte hier klicken. (PDF)

Für weitere Fragen stehen wir euch gerne zur Verfügung:
vorurteil @ ikule.de.

Das Neueste vom Projekt: facebook.com/Kunst.und.Vorurteil